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CTH 390

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 390 (TX 20.03.2017, TRde 20.03.2017)



§ 35
159 -- (Dies ist), (was) die Söhne des Sonnengottes (betrifft).34
160 -- Die 'Alte Frau' soll sich Bierwürze nehmen,
161 -- ihm35 (= dem Menschen) seine Zunge bestreichen
162 -- (und) ihm36 sein Glied mit Butterschmalz beschmieren.
163 -- Ferner soll sie ihm37 seine Zunge mit Honig abwischen.
164 -- (So) soll der Mensch (wieder) gesund werden.
165 -- (Dann) spuck[t] sie ihm zweimal in seinen Mund.
166 -- Beschwörung der Zunge.
(Ende der Kolumne)
Kronasser H. 1961a, 155 liest versehentlich EME-ŠU.
Lesung des Zeichens AḪ nach Fotokollation. Möglich wäre auch eine Form des Imperativs (-a[ḫ-du]).
Es ist schwierig, die genaue Bedeutung dieses Satzes wiederzugeben, weil das Verb fehlt. Falls man annimmt, dass die direkte Rede von Nintu in kola 155-157 an die Söhne des Sonnengottes gerichtet ist, dann könnte der Satz in KBo 3.8 Vs. II 31 etwa wie „hier ist die Rolle der Söhne des Sonnengottes“ oder „hier ist die Aufgabe der Söhne des Sonnengottes“ bedeuten. Und diese Rolle/Aufgabe wäre diejenige, die von Nintu in der vorigen direkten Rede gehalten ist, und zwar die 'Alte Frau' zu dem erkrankten Mensch zu bringen, damit sie ihn behandelt. Zumal erhalten die folgenden Zeile (vgl. kola 160-165) die Aufgabe der 'Alte Frau' zur Behandlung des erkrankten Menschen. Vgl. die abweichende Übersetzung in Kronasser H. 1961a, 155: „Und des Sonnengottes Söhne und die 'Weise Frau' soll sich [Bierwür]ze nehmen“. Das Verb dau ist Singular und kann sich kaum gleichzeitig auf die Söhne des Sonnengottes und die 'Alte Frau' beziehen. Ferner fehlt im ersten Satz die reflexive Partikel -za. Haas V. 2010a, 181 interpretiert, dass die Söhne des Sonnengottes in Vs. II 31-35 die direkte Rede halten. Es fehlt aber die Partikel -wa.
Wörtl.: „ihn“.
Wörtl.: „ihn“.
Wörtl.: „ihn“.

Editio ultima: Textus 20.03.2017; Traductionis 20.03.2017